© Alex Bartunek

Zu Gast auf der Kaunergrathütte

Ausstattung

Als Schutzhütte (Kategorie I) ist die Kaunergrathütte einfach, aber gemütlich ausgestattet. Herzstück ist die Gaststube, in der die Hüttenwirtin Martina Rimml-Dobler und ihr Team Gerichte aus der Region servieren. Die Bilder des Grazer Holzschneiders, Zeichners und Erzählers Ernst von Dombrowski von 1934 in der Gaststube (Holztäfel) und in anderen Räumen sind ein besonderer Anziehungspunkt. Ein beliebter Treffpunkt für die Gäste ist die Sonnenterrasse mit herrlicher Aussicht auf Watzespitze, Seekarlesschneid und den Geigenkamm.

Der technische Brandschutz der Kaunergrathütte (selbsttätige Rauchmeldeanlage, Notbeleuchtungsanlage) ist auf dem neuesten, behördlich geforderten Stand.

Schlafplätze/Übernachtungskategorien
4 Schlafplätze in Zweierzimmern
19 Schlafplätze in Mehrbettzimmern
2 Matratzenlager für insgesamt 36 Personen
8 Plätze im Winterraum
Gemeinschaftsräume
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Kaunergratstube
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Watzestube
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Seminarraum
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Sonnenterrasse

Gut zu wissen

Der Besuch auf einer hochalpinen Hütte ist ein besonderes Erlebnis – verbunden mit speziellen Anforderungen und Regeln. Die wichtigsten Punkte möchten wir kurz vorstellen, damit einem angenehmen Aufenthalt nichts im Wege steht.

Material / Lebensmittel

Die Hütte ist nur zu Fuß erreichbar - nahezu alles, was für den Betrieb der Hütte gebraucht wird, muss aufwändig mit dem Hubschrauber hinaufgeflogen werden. Daher ist nicht immer alles verfügbar, wie wir es im Tal gewohnt sind.

Ver- und Entsorgung

Es gibt keine Leitungen zur Hütte.

  • Strom wird mit Solaranlagen und dem Blockheizkraftwerk vor Ort erzeugt.
  • Wasser wird als Schneeschmelzwasser etwas oberhalb der Hütte in einem Auffangbecken gesammelt und vor dem Verbrauch gefiltert und durch UV-Behandlung keimfrei gemacht. Daher muss sparsam damit umgegangen werden. Über die Duschmöglichkeiten informiert euch das Hüttenteam.
  • Das Abwasser wird biologisch geklärt.
  • Abfall und Müll müssen ins Tal gebracht werden. Eigenen Abfall bitte selbst mit ins Tal nehmen.
  • Es gibt ein eingeschränktes WLAN-Netz. Die Kosten liegen bei 5,- €. Das WLAN-Passwort wird vom Hüttenteam verdeckt in das Handy eingegeben.
© Max Duckwitz, DAV Sektion Mainz
© Max Duckwitz, DAV Sektion Mainz

Übernachtung

Wegen des begrenzten Platzes erfolgen Übernachtungen meist in Mehrbettzimmern oder Matratzenlagern, mit wenig Raum fürs Gepäck. Die bewusste Beschränkung gehört zum Erlebnis.

Eine Reservierung der Übernachtung wird dringend empfohlen.

 

© Max Duckwitz
© Max Duckwitz

Was gehört ins Gepäck?

  • Ein Hüttenschlafsack ist aus hygienischen Gründen verpflichtend notwendig - auf der Hütte gibt es keine Bettwäsche. Er kann für 18,- € auf der Hütte erworben werden. Hüttenschuhe sind praktisch.
  • Ein Waschlappen (spart Wasser) und ein Handtuch (wird nicht bereitgestellt). Für die Hygiene am besten biologisch abbaubare Produkte verwenden.
  • Bargeld: Auf der Hütte ist nur Barzahlung möglich. In Mandarfen (direkt beim Büro des Tourismusverbandes am Rifflseepark) gibt es einen Geldautomaten.
  • AV-Ausweis: Für Mitglieder gibt es Vergünstigungen bei der Übernachtung.

Was bleibt zu Hause?

  • Minimalismus zählt: Eine Wechselgarnitur reicht, "Abendgarderobe" ist nicht nötig.
  • Elektrogeräte: Hüttenstrom ist knapp, WLAN nur eingeschränkt verfügbar (siehe oben).

Hütten-Knigge – für ein gutes Miteinander

© Alex Bartunek
© Alex Bartunek
  • Anmelden: Bei Ankunft direkt bei der Hüttenwirtin Bescheid geben.
  • Ordnung halten: Schuhe, Ausrüstung und Müll an den vorgesehenen Stellen deponieren. Den eigenen Müll wieder mitnehmen.
  • Essenszeiten einhalten: Frühstück und Abendessen pünktlich einnehmen.
  • Rauchverbot: Nicht in der Hütte rauchen, im Freien Aschenbecher benutzen.
  • Nachtruhe ab 22 Uhr: Rücksichtnahme auf andere Gäste ist selbstverständlich.
  • Helfen ist willkommen: Freiwillige Unterstützung beim Abräumen wird geschätzt.

Mit diesen Hinweisen steht einem angenehmen Aufenthalt auf der Hütte nichts im Weg - genießt die Zeit und den Sternenhimmel fernab des Alltags.

Umweltgütesiegel

© Max Duckwitz
© Max Duckwitz

Die Kaunergrathütte wurde bereits 2016 mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet.

Für die Energiegewinnung und die Abwasserbehandlung werden auf der Hütte aus umwelt- und naturschutzfachlicher Sicht optimale Verfahren angewendet: So basiert die Energieversorgung bereits seit 2005 zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern - und die Abwässer werden schon seit längerem in einem biologisch-mechanischen Verfahren gereinigt der Natur zurückgegeben.

Auch beim Betrieb der Hütte, bei der Verpflegung usw. stehen ökologische Aspekte ganz oben: Der Deutsche Alpenverein hat sich zum Ziel gesetzt, all seine Aktivitäten bis 2030 klimaneutral durchzuführen.

Ausbildungsstützpunkt

© P. Kaesehagen
© P. Kaesehagen

Die Kaunergrathütte ist seit dem Jahr 1927 ein bekannter und beliebter Ausbildungsstützpunkt für Bergsteiger und Kletterer.

Die Theorie lernen die Kursteilnehmer*innen im gut ausgestatteten Schulungsraum der Hütte.

Die praktische Ausbildung am Fels findet im direkt an der Hütte gelegenen Klettergarten mit Lehr-Klettersteig und auf den umliegenden Bergen statt.

Die DAV-Sektion Mainz bietet jeden Sommer alpine Ausbildungskurse auf der Kaunergrathütte an.

Wegkapelle St. Martin

© Brigitte Berneburg
© Brigitte Berneburg

Die Sektion Mainz hat im Jahr 2011 unweit der Kaunergrathütte eine kleine, sich harmonisch in die Hochgebirgslandschaft einfügende Kapelle errichtet.

Ausschließlich durch Spenden finanziert, soll sie für Bergsteiger*innen eine Stätte der inneren Einkehr vor oder nach einer Tour sein, aber auch Mittelpunkt der alljährlich stattfindenden Bergmessen und Gottesdienste.

Die Zirbenholzplastik des St. Martin, dem Schutzpatron des Mainzer Doms und des Bistums Mainz, sowie das Kruzifix und ein Kniebänkchen wurden von dem Pitztaler Bergführer und Holzschnitzer Isidor Eiter geschaffen.

Geschichte

Im Jahr 1903 von der Akademischen Sektion Graz des Österreichischen Alpenvereins errichtet, wurde die Kaunergrathütte in den vergangenen Jahrzehnten mehrfach um- und ausgebaut. Nach 100 Jahren wechselte die Hütte den Besitzer: Seit 2003 gehört sie der Sektion Mainz des Deutschen Alpenvereins, die die Bergsteigerunterkunft grundlegend saniert hat.